Gender

Gendergerechte Sprache

Uns ist es wichtig, die Sprache geschlechterspezifisch und inkludierend zu formulieren und zu leben. Um die Vielfalt von Geschlechtsidentität deutlich und sichtbar zu machen, nutzen wir den Gender-Stern (bspw. Teilnehmer*innen) oder genderneutrale Schreibweisen (bspw. Teilnehmende).

Für wen ist Wen-Do

Wen-Do richtet sich an Frauen und Mädchen (cis/trans), inter, nichtbinäre und agender Personen. Sie alle erleben geschlechtsspezifische, patriarchale Gewalt und Sexismus, weil sie als Mädchen oder Frauen gelesen werden, weil sie weiblich sozialisiert wurden, oder nicht in das Zwei-Geschlechter-Raster passen. Wen-Do schafft deshalb geschützte Räume, in denen Du Deine Stärken erleben kannst und lernst, Dich im Alltag und in Extremsituationen gegen diese Gewalt, Belästigung und Diskriminierung zu wehren.

Geschlechtliche Vielfalt im Wen-Do

Im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt befindet sich Wen-Do Schweiz in einem laufenden (selbst-)kritischen Lernprozess. Welche Gender finden sich in Wen-Do wieder? Welche Personen fühlen sich in welcher Gruppe sicher? Und wer leitet die Kurse an? Keine Trainerin, die sich als cis Frau definiert, möchte für sich in Anspruch nehmen, nicht-cis-Realitäten zu kennen bzw. abzudecken.

Ziel ist es, dass sich alle Teilnehmenden abgeholt fühlen und ein geschützter Raum entsteht. Wir freuen uns über Anfragen, Anregungen und Kritik, damit wir unsere Angebote kontinuierlich verbessern können.

Let’s talk

Hast Du Fragen oder Unsicherheiten? Möchtest Du herausfinden, ob Wen-Do ein Ort für Dich ist? Kontaktiere uns per Mail, Chat oder Telefon.

Erklärung von Wörtern

  • inter: Menschen, die durch die Medizin genetisch, anatomisch oder hormonell als „nicht eindeutig weiblich oder männlich“ definiert werden.
  • nichtbinär/non-binär: Nichtbinäre Menschen ordnen sich weder dem männlichen, noch dem weiblichen Geschlecht zu, sondern verorten sich dazwischen oder darüber hinaus. Nichtbinäre Personen verwenden entweder eines der Pronomen wie X, Y (why), Hen, Sier, Ersie, Er, Sie oder auch gar kein Pronomen. Häufig wird an Stelle eines Pronomens der Name genannt (bspw. «Nemo sagt, dass Nemo sich in dieser Gruppe wohl fühlt» oder «Nemo sagt, dass hen sich in der Gruppe wohl fühlt»)
  • trans: Das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht stimmt nicht mit dem Wissen um das eigene Geschlecht überein.
  • trans-Frauen: Sind Frauen, bekamen bei der Geburt jedoch eine andere Geschlechtskategorie, z.B. Mann zugewiesen. Trans-Frauen sind Frauen und werden mit den Pronomen «sie/ihr» angesprochen, ohne dies in Frage zu stellen.
  • agender: Menschen, die kein Geschlecht haben, sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder mit dem Konzept „Geschlecht“ nichts anfangen können. Es gelten hier die gleichen sprachlichen Möglichkeiten wie bei nichtbinären Personen.
  • cis-Frauen: Die gelebte Geschlechtsidentität Frau stimmt mit dem Geschlecht überein, welches dem Kind bei der Geburt zugewiesen wurde.
  • queer: Selbstbezeichnung von Menschen, die ihre Identität als außerhalb der gesellschaftlichen Norm ansehen. Queer kann auch als Überbegriff für Menschen benutzt werden, die nicht in die romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen der Gesellschaft passen. Dazu gehören auch Menschen, die sich sexuell oder romantisch nicht heteronormativ (Mann und Frau) zugehörig sehen (bspw. schwul/lesbisch).

Das Gender Unicorn (dt. Geschlechts-Einhorn) ist eine einfach und bunt gestaltete Grafik, die anhand fünf Parametern zentrale Begriffe zum Thema Geschlecht aufzeigt:
https://www.plusproject.ch/gender-unicorn/

Wen-Do wirkt gegen patriarchale Gewalt!

Gewalt ist immer ein Machtproblem und basiert auf strukturellen, gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen Strukturen. Gewalt ist keine Privatsache und zeigt sich in verschiedenen Formen.

Patriarchale Gewalt hat viele Formen:Beispiele, wie Wen-Do wirkt:
Psychische Gewalt– Erkennen von Gaslighting, wenn dich also jemand gezielt verunsichert und deine Wahrnehmung manipuliert.
– Wo kann ich bei Stalking Hilfe holen?
Körperliche Gewalt– Wie kann ich mich in einer Notsituation befreien?
– Wie kann ich einen körperlich überlegenen Angreifer abwehren?
Sexualisierte Gewalt***– Was tun gegen Catcalling – wie kann ich mich bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz wehren?
– Erkennen von Grenzüberschreitungen in Beziehungen.
Soziale Gewalt– Wir machen uns Mut, darüber zu sprechen.
– Wir werden laut, wenn unser soziales Umfeld eingeschränkt wird
Gesellschaftliche Gewalt– Wir diskutieren Geschlechterrollen.
– Wir hinterfragen gesellschaftliche (Cis-/Hetero-)Normen und wissen, dass wir ausbrechen und uns nonkonform verhalten dürfen, sei dies in alternativen Familien- und Beziehungsmodellen, als singuläre Frau zu leben, oder in der Kritik von Schönheitsidealen, die unseren Selbstwert angreifen.
Wirtschaftliche Gewalt– Wir vermitteln Beratung bei einem Arbeitsverbot.
– Wir offerieren Kursgeldreduktion für armutsbetroffene Teilnehmende.
Strukturelle Gewalt– Wir besprechen Benachteiligung bei Behörden und in der Arbeitswelt.
– Wir problematisieren frauenfeindliche Medien.

Gewalt ist ein Machtproblem! Personen, die von weiterer Diskriminierung wie z.B. Rassismus, Queerfeindlichkeit, oder Behindertenfeindlichkeit (Ableismus) betroffen sind, erleben nochmals verstärkte patriarchale Gewalt auf verschiedenen Ebenen.

***Wir verwenden den Begriff «sexualisierte Gewalt» anstatt «sexuelle Gewalt», um zu betonen, dass es nicht um Sex geht, sondern um eine Machtdemonstration. Eine gewaltausübende Person will keine Sexualität im Einverständnis, sondern die andere Person erniedrigen.